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01.04.2011, 22:41

Mobile Accessibility für Android - Ein erster kleiner Einblick

Android, Barrierefreiheit, Betriebssystem, Screenreader

Vorwort

Vorab, ich habe mich nur am Rande mit dieser Software beschäftigt und wenig Zeit investiert, denke jedoch, einen ersten kleinen Eindruck der Anwendung geben zu können. Ich gehe nicht auf alle Einstellungen und Funktionen ein, da ich sie zum Einen nicht alle kenne und zum Anderen einige Optionen verfügbar sind, welche das Verhalten der Software an persönliche Vorlieben anpasst.

Allgemein

"Code Factory", ein Hersteller für Hilfsmittel, wie beispielsweise “Mobile Speak", "Mobile Geo” und “TV Speak", veröffentlichte vor einigen Wochen “Mobile Accessibility", eine Software für Blinde, welche das Android Betriebssystem zugänglicher machen soll. Diese Software enthält verschiedene Anwendungen und kann über den Android Market installiert und als Demo getestet werden.

Geschichte

Ein ähnliches Projekt gab es bereits vor einigen Jahren für Mobiltelefone, welche auf Symbian S60 basierten. Auf diese Mobiltelefone konnte eine Software installiert werden, welche das eigentliche Menü gegen ein für Blinde angepasstes ersetzte. Auch damals gab es diverse speziell entwickelte Anwendungen, welche auf diese Art zugänglich gemacht wurden. Dieses Softwarepaket konnte sich am Ende nicht durchsetzen, da Screenreader wie “Talks” die Oberfläche des Betriebssystems selbst zugänglich machten und es dem Blinden somit ermöglichte, die Standardanwendungen des Betriebssystem zu nutzen.

Anwendungen

"Mobile Accessibility” ist eine Sammlung von Anwendungen, welche speziell für Blinde entwickelt wurde. In diesem Paket sind unter Anderem enthalten:

  • Telefon,
  • Kalender,
  • Kontakte,
  • Browser,
  • E-Mail-Client,
  • Wecker,
  • Wo bin ich,
  • SMS und
  • Einstellungen.

Zusätzlich wird ein Screenreader mitgeliefert, welcher jedoch ebenso den Einschränkungen des Betriebssystems unterliegt wie “Talkback” und “Spiel". Außerhalb der speziellen Anwendungen bringt das Paket also keinen wirklichen Mehrwert, da es - im Gegensatz zu den anderen Screenreadern - kostenpflichtig ist.

Touchscreen

Die speziellen Anwendungen sind sowohl mit der Hardwaretastatur als auch mit dem Touchscreen bedienbar. Eine Navigation von Element zu Element, das Erkunden des Bildschirms, das Vorlesen ab einer bestimmten Position und das Schreiben von Texten mittels virtueller Tastatur ist nun auf jedem Android Gerät möglich. Auch kann wortweise, zeichenweise oder satzweise navigiert werden, sofern der Fokus sich in einem Eingabefeld befindet.

Bedienung

Zum verändern der Navigationsmethode habe ich bisher noch keine Geste, ähnlich dem Rotor bei iOS, gefunden. Betätigt man jedoch die Taste für die Einstellungen, dies ist über Hardware und Touchscreen gleichermaßen möglich, so werden verschiedene Menüeinträge, wie z. B. “Navigation” und “Read” eingeblendet. Unter diesen Einträgen befinden sich weitere Optionen, welche die aktive Methode der Navigation festlegen und das Vorlesen ab einer bestimmten Position ermöglichen.

Die gewählte Methode der Navigation kann sowohl mit den Cursortasten [Links] und [Rechts] als auch mit einem Streichen von links nach rechts/Von rechts nach links aktiviert werden. Mit den Cursortasten [Rauf] und [Runter] oder einem Streichen von oben nach unten/von unten nach oben kann zwischen den einzelnen Elementen gewechselt werden. Eine Erkundung mit dem Finger ist ebenfalls möglich, das fokussierte Element kann hierbei mit einem Doppeltipp ausgelöst werden.

Eine virtuelle Tastatur zur Eingabe von Buchstaben und Zahlen kann beispielsweise über die Lautstärkeregelung ein- und ausgeblendet werden. Ist sie eingeblendet, so nimmt sie fast die gesamte Größe des Touchscreens ein, lediglich die Standardtasten für “Zurück", "Einstellungen” usw. werden noch angezeigt. Ist die Tastatur aktiv, so ist auch eine Navigation im Text und somit das Editieren selbst möglich.

Screenreader

Der mitgelieferte Screenreader unterliegt den Einschränkungen der Accessibility Schnittstelle von Android. Er bietet ähnlichen Funktionsumfang wie “Spiel” und “Talkback", kann jedoch scheinbar nur mit der gelieferten TTS betrieben werden. Sobald “Mobile Accessibility” verlassen wird - ein entsprechender Hinweis wird angezeigt - ist eine Navigation mit dem Touchscreen nicht mehr möglich.

Homescreen

Der Homescreen von “Mobile Accessibility” kann auf Wunsch als Standard konfiguriert werden. Somit hat man immer Zugriff auf die diversen Anwendungen, Einstellungen und Informationen, wie beispielsweise dem Akkustand oder der Uhrzeit. Ein temporäres Wechseln auf den Homescreen von Android, wie es auch bei der “Eyes-Free Shell” möglich ist, scheint nicht möglich zu sein.

Sprache

Leider gibt es bislang keine Möglichkeit, den Screenreader oder “Mobile Accessibility” selbst auf Deutsch einzustellen, dies gilt sowohl für die Oberfläche als auch für die Sprachausgabe. Eine Schnittstelle zu der deutschen TTS, welche auch für “Talkback” oder “Spiel” genutzt wird, ist nicht vorhanden.

Bedienungshilfen

Auch “Mobile Accessibility” bringt weitere kleine Bedienungshilfen mit. Wie bereits durch “Soundback” und “Feedback” vom “Eyes-Free” Team bekannt, wird der Anwender durch diverse Sounds und Vibrationen unterstützt. Diese Features sind über die Einstellungen konfigurierbar. Doch auch hier ist anzumerken, dass die ausgewählten Klänge eher “einfach” sind, wenn auch nicht so aufdringlich wie bei “Soundback".

Fazit

Eine solche Lösung kommt für mich persönlich nicht in Frage, da sie lediglich eine Insellösung darstellt und das eigentliche Problem von Android nur umgeht, nicht aber behebt. Für jemanden, der lediglich die Standardanwendungen braucht und keine weiteren Anwendungen installieren möchte, ist die Sammlung sicher nützlich, vor Allem, da es hiermit endlich möglich ist, gezielt Texte in Kurzmitteilungen oder E-Mails zu bearbeiten, ohne blind navigieren oder den gesamten Text löschen zu müssen.

Schlusswort

Durch die “Eyes-Free” Mailingliste wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass das Update auf Android 2.2 und die neuste Version von Talkback die Möglichkeit einer virtuellen Tastatur mit sich bringt. Wenn ich die entsprechenden Kommentare richtig verstanden habe, so kann damit die Navigation durch Standardanwendungen unter Android 2.2 auch mit dem Touchscreen erfolgen.

Mit diesem Hintergrund ist anzumerken, dass das Update auf Android 2.2 - welches für mich bisher noch nicht möglich war - unter Umständen auch weitere Funktionen für “Mobile Accessibility” zur Verfügung stellt, welche mir unter 2.1 noch verborgen geblieben sind.

Falls dieser Beitrag fehlerhafte, veraltete oder gar falsche Angaben enthält, dann bitte ich, mir diesbezüglich eine Rückmeldung zu geben. Auch können Fragen und sonstiges Feedback gerne an mich gerichtet werden.

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